Was gehen uns die Straßenkinder in Rio an, werden Sie fragen. Eigentlich viel, denn Armut und Ausbeutung
in der Dritten Welt und damit auch das Schicksal der Straßenkinder in Lateinamerika sind auch das
Ergebnis von Wachstum und Wohlstand in den Industrieländern.
Warum kostet in Österreich ein Kilo Äpfel mehr als ein Kilo Bananen, obwohl bei uns bekanntlich
keine Bananen wachsen?
Weil die reichen Länder die Marktpreise diktieren und die armen Länder ausbeuten.
Der Weltmarktpreis bei Kaffee ist in den letzten drei Jahren von 126 Dollar pro Sack (60 Kilo) auf knapp
50 Dollar gesunken, von den knapp 40 Schilling, die ein Packerl im Supermarkt kostet, sieht der
Plantagenarbeiter nichts.
Und dann noch Soja, ein Grundnahrungsmittel, mit dem der Hunger im bettelarmen Nordosten Brasiliens
bekämpft werden könnte.
Es wird exportiert und hierzulande als Viehfutter verschwendet. Fühlen Sie sich jetzt nicht auch ein
wenig schuldig?