Robert Klement wurde 1949 in St. Pölten geboren. Er unterrichtete dort an einer Hauptschule Deutsch und
Geschichte und weiß, was Kinder und Jugendliche interessiert. Inzwischen sind es bereits 20 Bücher, die
der Autor veröffentlicht hat. 2007 erhielt er den Österreichischen Jugendbuchpreis.
Klement schreibt gerne, und er reist viel. Die meisten seiner Bücher handeln deshalb von fernen
Ländern und ihren Bewohnern, von deren Freuden, Hoffnungen und vor allem von deren Sorgen und Nöten.
Der Schneeleopard gehört neben dem Sibirischen Tiger zu den schönsten und am meisten gefährdeten
Tierarten der Erde. Die Zahl der Raubkatzen ist in ihrem natürlichen Lebensraum in den letzten Jahren
stark zurückgegangen.
Im gesamten Himalayagebiet gibt es nur mehr 5000 Tiere dieser Art. Klement wollte mit seinem Buch
„Die Spur des Schneeleoparden“ auf diese Situation aufmerksam machen. Damit er auch wirklich
wahrheitsgetreu schreiben konnte, unternahm er eine Expedition in die Bergwelt Nepals. Heldin des Buches
ist Caroline. Anfangs hat sie gar keine Lust auf eine Expedition ins nepalesische Hochgebirge. Sie fühlt
sich nicht wohl unter Forschern und Aussteigern. Doch bald gerät auch sie in den Bann des
Schneeleoparden, dem das Team in schwindelerregende Höhen folgt. Gefahr lauert hier nicht nur
in Form von Schneestürmen und Felsspalten: Wilderer liegen auf der Lauer. Als die Mitglieder der
Expedition sich verlaufen, machen sie einen schockierenden Fund ...
Nicht um Tiere, sondern um Menschen in Not geht es in dem Buch „70 Meilen zum Paradies“. Das Paradies, das ist Europa. Das glauben jedenfalls viele Menschen in Afrika. Auch Siad, ein junger Krankenpfleger aus Somalia, und seine Tochter Shara hoffen auf eine bessere Zukunft. Ihr Ziel ist nur 70 Meilen entfernt: die italienische Insel Lampedusa. Aber schon die Fahrt über das Mittelmeer auf einem schrottreifen, überfüllten Fischerboot wird zum Alptraum. Halb verhungert und verdurstet werden sie von der italienischen Küstenwache aufgegriffen. Das erhoffte Paradies ist ein riesiges Flüchtlingslager. Siad und Shara wollen weiter – nach Kanada. Werden sie abgeschoben und müssen zurück nach Afrika, oder werden sie es schaffen? Robert Klement hat die Schauplätze besucht. Er hat mit afrikanischen Bootsflüchtlingen gesprochen und ihre Berichte zu diesem Roman verarbeitet.
Die Not der Menschen und die Ungerechtigkeit auf der Erde lassen Klement nicht kalt. Er schreibt Bücher über die Straßenkinder von Rio de Janeiro („Die Panther von Rio“), er schreibt über die Folgen eines verheerenden Erdbebens in Armenien („Die Kinder von Leninakan“) oder über das Bombenattentat in der Roma-Siedlung in Oberwart („7 Tage im Februar“). Sein Vorbild ist Gudrun Pausewang, über die wir im JÖ April 2009 berichtet haben. Die berühmte Schriftstellerin aus Deutschland lebte lange in Südamerika und war tief betroffen von der Armut und Ungerechtigkeit, die in diesen Ländern herrscht. Klement weiß zwar. „Bücher können die Welt nicht verändern, aber sie können einzelnen Personen Denkanstöße geben.“ Und es sind oft Einzelpersonen, die Gutes bewirken.
Gruselig spannend liest sich das erfolgreichste Buch des Autors: „Ein Schloss in Schottland“. Schloss Glamis gibt es, wie sollte es bei Klement anders sein, wirklich. Alle Details stimmen ganz genau. Tim Fraser hat seinen Traumferienjob gefunden: Er arbeitet als Fremdenführer im berühmt-berüchtigten Schloss Glamis. Angeblich sollen da immer noch Geister ihr Unwesen treiben. Als Tim sich daran macht, die Geheimnisse von Glamis zu ergründen, stößt er schon in der ersten Nacht auf abgrundtiefe Schrecknisse. Aber was wie ein ganz normaler Gruselkrimi scheint, ist in Wirklichkeit ein Buch, das kritisch die Scheinwelt der Medien hinterfragt. Mehr wollen wir hier aber nicht verraten.
Jetzt unterrichtet Robert Klement nicht mehr. Er widmet sich ganz dem Schreiben und dem Reisen. Gerade
ist er von Kuba zurückgekommen.
Am meisten freut es ihn, wenn seine zwei Enkeltöchter Anna (10) und Lena (13), beide übrigens auch
fleißige JÖ-Leserinnen, seine Bücher zur Kontrolle lesen. „Meine Enkelinnen bekommen als Erste ein
Manuskript zu lesen. Sie zeichnen mir an, was sie nicht verstehen. Erst dann kommt der Text zum Verlag“,
erzählt Klement. Und natürlich entsteht gerade ein neues Buch. Die gruselige Geschichte spielt in den
nebeligen Mooren von Dartmoor. Wir sind schon gespannt.