ST. PÖLTEN. - Im Ausland wird er mehr geschätzt als in der Heimat – der Jugendbuchautor Robert Klement. Die Reise nach Armenien wurde zum Erlebnis.
Große Begeisterung gab's für Robert Klement in Armenien, als er sein Buch über die Erdbebenkatastrophe – „Die Kinder von Leninakan“ – vorstellte. Auf unserem Bild erfüllt er Autogrammwünsche von Studentinnen der Universität Eriwan.
„Literatur und Schriftsteller haben dort einen anderen Stellenwert. Die nach Kultur ausgehungerten
Menschen lesen oft bei Kerzenlicht“, beschreibt der St. Pöltner Autor und Lehrer sein anfängliches
Erstaunen über diese Buchbegeisterung. Der österreichische Gast traf bei allen Lesungen auf eine Welle
der Sympathie. Im größten Theater Eriwans wurde er bei einer Veranstaltung gefeiert. Presse und
Fernsehen berichteten in mehreren Beiträgen über seinen Besuch.
Klement wurde für sein Buch „Die Kinder von Leninakan“ geehrt, welches sich mit dem schweren
Erdbeben von 1988 beschäftigt. Diese Katastrophe zerstörte unter anderem auch die armenische Stadt
Leninakan. Klement ging es vor allem um die Opfer. Sein Vorbild beim Schreiben war „Sadako will leben“
von Karl Bruckner. „Dieser Roman hat mich in meiner Jugend ungeheuer beeindruckt, weil er historische
Ereignisse aus der Sicht derjenigen schildert, die darunter am meisten zu leiden haben“, erinnert sich
der erfolgreiche Autor noch genau.
Seinem Grundsatz, möglichst viel Wirklichkeit in ein Buch einzufangen, möchte er treu bleiben. Das
neue Thema steht bereits fest: Straßenkinder in Rio de Janeiro. Zwei Sommer lang hat er dafür dort
recherchiert.